Raunächte
Brauchtum im Ausseerland
Wir haben die Raunächte im Ausseerland nun fürs Erste gut hinter uns gebracht. In diesem Jahr konnten wir besonders aufmerksam sein, was die Menschen dieser Region zum Schutz ihrer Liebsten an heidnischen Überlieferungen noch heute aktiv praktizieren. Wir wollen allen, die dieses Glück nicht haben oder vielleicht selbst noch ein wenig Reinigung und Kraft in die eigenen vier Wände bringen wollen, mit diesem Beitrag die wichtigsten Traditionen, Informationen, Tipps und Anleitungen mitgeben.
Wissenswertes über die Raunächte
Die Raunächte sind die Zeit, zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag. Die Dauer der Raunächte ist je nach Region unterschiedlich und sie können bis Anfang Februar dauern. Besonders wichtig sind die heiligen vier Raunächte:
- Thomasnacht am 21./22. Dezember (Nacht der Vorhersehung)
- Christnacht am 24./25. Dezember
- Altenjahrnacht am 31. Dezember/1. Jänner
- Perchtennacht 5./6. Jänner
In den Raunächten sind die Naturgesetze nicht länger gültig. Totes kann wieder auferstehen und der Übertritt zwischen den Welten ist besonders einfach. Die Zeit der Geister also, die in unsere Welt wieder Zugang finden. Auch die Weissagung für die Zukunft und der gute Zeitpunkt für Veränderung beruhen auf diesem Grundgedanken.
Besonderheiten im Ausseerland
Das Ausseerland ist rund um den Jahreskreis voll mit alpenländischen und heidnisch inspirierten Bräuchen. Die Region war durch ihre abgeschiedene Lage isoliert genug, dass sich Brauchtum gut halten konnte, durch den frischen Wind, den die Handelsrouten und der kulturelle Austausch aber stets begünstigt haben, auch ein fruchtbarer Boden für Traditionen aus aller Welt. „Die Wiege der Kultur“ in so vielerlei Hinsicht in Österreich.
In den Raunächten wird traditionell abends mit Räucherpfannen oder Räucherbüscheln durch alle Räume des Hauses gegangen. Dabei kann man für unterschiedliche Ansprüche unterschiedliches Rauchwerk verwenden oder dieses an die jeweilige Raunacht anpassen. Auch selbst bestimmte Symbolik wird gerne praktiziert. In den jeweiligen Räumen werden alle Ecken und Winkel (besonders die dunklen) gut ausgeräuchert. Man sollte idealerweise dabei daran denken, was der jeweilige Raum der Familie im kommenden Jahreskreis bescheren soll.
Beispielsweise im Vorhaus gute Nachrichten und freundliche Besucher, in der Küche: Gesundheit und Wohlstand, im Essbereich: Geselligkeit und Bewusstsein, im Badezimmer: Reinigung und Regeneration usw.
Auch soll in den Raunächten keine Wäsche aufgehängt werden. Diese Tradition beruht auf dem Gedanken dass die Geister und die „wilde Jagd“ sich in den Tüchern verfangen könnten und damit Unheil bringen würden oder dass gar Leintücher von den finsteren Mächten entwendet werden könnten, um dann als Leichentuch der Bewohner wieder zurückzukehren.
Auch modernere Rituale der Weissagung sind rund um die Raunächte gebräuchlich. Das Blühen eines Barbarazweigs (Kirschzweig) bis zum 25. Dezember soll eine Vermählung oder einen Kindersegen bedeuten, auch das Wetter des kommenden Jahres soll sich in den 12 Raunächten widerspiegeln. Modernere Bräuche wie das „Bleigießen“ fußen ebenfalls auf der Annahme, dass Vorhersagen besonders gut getroffen werden können.
Gute Vorsätze und das Loswerden schlechter Gewohnheiten sind ein wesentlicher Bestandteil der Raunächte zum Jahreswechsel.
Am 5. Jänner, der letzten Raunacht, ziehen die Kinder im Ausseerland von Haus zu Haus und bitten um den „Glöcklkropfn“ – heutzutage eine kleine Geld- oder Süßigkeiten-Spende. Früher waren es die armen Kinder, die umherzogen und bei jenen, die noch nicht Hunger leiden mussten, selbstgemachte Krapfen (Roggenteig-Fladen) zu erbetteln. Nach Einbruch der Dunkelheit durften aber keine Kinder mehr auf den Straßen sein und es durfte auch nicht Karten gespielt werden. Diese Regeln wurden von den „Perchten“ („Berigln“) überwacht. Heute ziehen die Einheimischen in alten Bauerndirndln verhüllt, mit Besen ausgestattet um die Häuser und bitten um Einlass. Wer sie einlässt, die gebotene Ordnung der Raunächte eingehalten hat und gegebenenfalls noch ein Gläschen Schnaps kredenzt wird verschont. Bei jenen, die sich an die Vorgaben nicht halten, treiben die Perchten ihr Unwesen und räumen Asche aus den Öfen, beschmutzen die saubere Wäsche oder treiben sonst ihr Unwesen.
Rauchwerk und Räuchern zuhause
Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Rauchwerk und Möglichkeiten zum Räuchern.
Am praktikabelsten sind dabei Räucherpfannen mit Räucherkohle und gereinigtem Sand. Wenn die Kohle weißglühend ist, wird hier das Rauchwerk, das aus Weihrauch oder Kräutern bestehen kann, aufgelegt und dann in allen Räumen geräuchert. Ehe die Kräuter verbrennen kann man sie von der Kohle nehmen und wieder neue Kräuter auf die Kohle geben.
Räucherbüschel bestehen aus den verschiedensten Kräutern, die zu einem kleinen Büschel zusammengebunden werden damit sie besser in der Handhabung sind. Auch hier kann man für unterschiedliche Bedürfnisse oder Räume unterschiedliche Büschel verwenden. In den Schlafräumen empfiehlt sich weißer Salbei oder Lavendel und in den Gesellschaftsräumen kann man auch mit belebenden oder öffnenden Kräutermischungen arbeiten. Wer ein Haus und einen Garten hat, kann hier wirklich im Einklang mit seiner Umwelt handeln indem er sich dafür öffnet, was natürlich im Garten vorkommt. Der Garten gibt seinen Bewohnern meist das, was sie brauchen und so empfiehlt es sich, hier darauf zu achten was natürlich vorkommt oder was besonders gut gedeiht. Die Kräuter werden dann zu Büscheln gebunden und kopfüber dunkel und gut belüftet getrocknet. Wenn sie vollständig trocken sind, kann man die Büschel in Jutesäcken, Papiertüten oder Gläsern aufbewahren.
Raunächte in der Wasnerin
Bei uns im Haus wird zur Zeit der Raunächte schon immer besonderer Wert auf die Verbindung mit den Traditionen gelegt. Auf unserem einmaligen geomantischen Kraftplatz ist es besonders magisch, im Einklang mit dem Übersinnlichen zu treten. Wir benutzen besonderes Rauchwerk, bieten spezielle Sauna-Aufgüsse an, verwenden in der Küche Heilkräuter und haben auch ein kulturelles Angebot aus der Region. Es ist beispielsweise schon Tradition, die Band „Raunacht“ aus Bad Aussee bei uns zu begrüßen.
Wir freuen uns schon wieder auf das nächste Jahr bei uns. Wer heute schon einen Hauch Raunacht im Ausseerland erleben möchte, kann mit dem neuesten Video die Vorfreude genießen:
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Mehr InformationenAuch modernere Rituale der Weissagung sind rund um die Raunächte gebräuchlich. Das Blühen eines Barbarazweigs (Kirschzweig) bis zum 25. Dezember soll eine Vermählung oder einen Kindersegen bedeuten, auch das Wetter des kommenden Jahres soll sich in den 12 Raunächten widerspiegeln. Modernere Bräuche wie das „Bleigießen“ fußen ebenfalls auf der Annahme, dass Vorhersagen besonders gut getroffen werden können.
Gute Vorsätze und das Loswerden schlechter Gewohnheiten sind ein wesentlicher Bestandteil der Raunächte zum Jahreswechsel.
Am 5. Jänner, der letzten Raunacht, ziehen die Kinder im Ausseerland von Haus zu Haus und bitten um den „Glöcklkropfn“ – heutzutage eine kleine Geld- oder Süßigkeiten-Spende. Früher waren es die armen Kinder, die umherzogen und bei jenen, die noch nicht Hunger leiden mussten, selbstgemachte Krapfen (Roggenteig-Fladen) zu erbetteln. Nach Einbruch der Dunkelheit durften aber keine Kinder mehr auf den Straßen sein und es durfte auch nicht Karten gespielt werden. Diese Regeln wurden von den „Perchten“ („Berigln“) überwacht. Heute ziehen die Einheimischen in alten Bauerndirndln verhüllt, mit Besen ausgestattet um die Häuser und bitten um Einlass. Wer sie einlässt, die gebotene Ordnung der Raunächte eingehalten hat und gegebenenfalls noch ein Gläschen Schnaps kredenzt wird verschont. Bei jenen, die sich an die Vorgaben nicht halten, treiben die Perchten ihr Unwesen und räumen Asche aus den Öfen, beschmutzen die saubere Wäsche oder treiben sonst ihr Unwesen.
Auch modernere Rituale der Weissagung sind rund um die Raunächte gebräuchlich. Das Blühen eines Barbarazweigs (Kirschzweig) bis zum 25. Dezember soll eine Vermählung oder einen Kindersegen bedeuten, auch das Wetter des kommenden Jahres soll sich in den 12 Raunächten widerspiegeln. Modernere Bräuche wie das „Bleigießen“ fußen ebenfalls auf der Annahme, dass Vorhersagen besonders gut getroffen werden können.
Gute Vorsätze und das Loswerden schlechter Gewohnheiten sind ein wesentlicher Bestandteil der Raunächte zum Jahreswechsel.
Am 5. Jänner, der letzten Raunacht, ziehen die Kinder im Ausseerland von Haus zu Haus und bitten um den „Glöcklkropfn“ – heutzutage eine kleine Geld- oder Süßigkeiten-Spende. Früher waren es die armen Kinder, die umherzogen und bei jenen, die noch nicht Hunger leiden mussten, selbstgemachte Krapfen (Roggenteig-Fladen) zu erbetteln. Nach Einbruch der Dunkelheit durften aber keine Kinder mehr auf den Straßen sein und es durfte auch nicht Karten gespielt werden. Diese Regeln wurden von den „Perchten“ („Berigln“) überwacht. Heute ziehen die Einheimischen in alten Bauerndirndln verhüllt, mit Besen ausgestattet um die Häuser und bitten um Einlass. Wer sie einlässt, die gebotene Ordnung der Raunächte eingehalten hat und gegebenenfalls noch ein Gläschen Schnaps kredenzt wird verschont. Bei jenen, die sich an die Vorgaben nicht halten, treiben die Perchten ihr Unwesen und räumen Asche aus den Öfen, beschmutzen die saubere Wäsche oder treiben sonst ihr Unwesen.
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